Eine Stadtmauer dient heutzutage schon lange nicht mehr als Grenze um Eindringlinge fern zu halten, sondern vielmehr, um den Eingang eines historischen Stadtkerns aufzuweisen.

Innerhalb der Mauer ist der Verkehr langsamer, die Straßen sind schmal und gemütlich und werden nur  durch Marktplätze und kompakte Grünflächen unterbrochen.Eine dichte Lebensform im Kontrast zu den offenen Strukturen außerhalb.

In diesem Projekt ist zwar die Stadtmauer integriert, jedoch tritt sie in perforierter Form auf. Somit dient sie nicht mehr als eine Grenze, sondern als Hinweis eines Übergangs von einer Situation zur nächsten. Das Leben innerhalb der Stadt wird durch die Perforation offen und sichtbar gemacht als eine moderne Interpretation dessen, was eine Stadtmauer symbolisieren soll.

Die rote Backsteinarchitektur ist auf die Geschichte des ehemaligen Handelsverkehrs zurück zu führen zwischen den Hansestädten, von Belgien über Norwegen nach Russland. Wissen und Güter wurden gehandelt und führten zu einer einzigartigen nordeuropäische Bautradition.

Der Baustil eines Backsteingebäudes mit Satteldach ist typisch für die Hansestädte und hat niemals an Reiz verloren.

Die Architektur und Handelsbeziehungen der Hansestädte wird durch beides repräsentiert, Fassaden und Innenräume der Gebäude.

In der Backsteingotik markieren die senkrechten Linien die Richtung von der Erde zum Himmel.Diese definierenden Linien werden in den Fassaden durch das Falten der Wandoberfläche in Strebepfeiler, Ecken und definierten kantigen Baukörpern erzeugt, was zu einer interessanten Auseinandersetzung gegen die Schwerkraft im Stein führt.

Nutzungskonzept

Das Wohnhaus beinhaltet die kurvige Fassadenlinie und Gebäudehöhe der Slüterstaße. Weil die unterstützenden Strukturen in der Fassade liegen, sind alle separatenWände innerhalb leichte Wände, die in der Zukunft für andere Zwecke entfernt oder rekonfiguriert werden können. Der Veranstaltungsraum im Torhaus kann separat oder für größere Veranstaltung genutzt werden in Verbindung mit den Konferenzräumen durch das Öffnen der beweglichen Glaswände.

Das Büro ist ein modernes, flexibles Gebilde und weit entfernt von den kleinen klassischen Büro-Zellen.
Die Unterteilung der Büros geschieht durch turmhohe Bücherregale und Glaswände. Die einzelnen Büros sind 5-8 qm groß und zweier Büros 14-20 qm. Die Trennungen sind aber in erster Linie wegen des Lärms und nur teilweise eine visuelle Teilung. Auf diese Weise kann das Tageslicht durch die Räume gefiltert werden und sorgt für immer wechselnde Lichtsituationen am Tag.

Unterschiedliche Fenster-Typen ermöglichen verschiedene Ansichten des Himmels, ebenso wie die perforierte Mauer mit Glas als größerer Fensterrahmen dient für einen weiten Blick nach draußen.
In einem modernen Büroumfeld ist der Raum zwischen den Büros für informelle Treffen und soziale Interaktion wichtig. Alle Korridore und Ecken der Gemeinschaftsräume spielen eine zentrale Rolle im Alltag der Mitarbeiter und sind mit verschiedenen Möbeltypen ausgestattet, um die kleinen Treffen zu fördern.